Zimmerer/-in
Berufsbild
Der Zimmerer ist ein Handwerksberuf mit großer Tradition. Zu seine Aufgaben gehört das Herstellen von Holzhäusern, Dachstühlen, Treppen, Innenausbauten, Holzbalkendecken, Hallen- und Brückenbauwerken aus Holz sowie Sanierungsarbeiten an bestehender Bausubstanz.
Vorkenntnisse und Vorbedingungen
Um den Ausbildungsberuf des Zimmerers zu erlernen muss man körperlich fit und schwindelfrei sein. Da bei der Planung von Holzbauteilen viel berechnet werden muss, ist es nötig, über grundlegende mathematische Kenntnisse zu verfügen. Zudem ist ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen von Nutzen, da häufig schrägliegende Holzbauteile geplant und hergestellt werden.
Ausbildungsdauer
3 Jahre, Verkürzung auf Antrag möglich
Ausbildungsverlauf
1. Ausbildungsjahr
Im ersten Jahr befinden sich die Auszubildenden in der Baugrundstufe. Sie besuchen in einwöchigen Blöcken abwechselnd etwa 16 Wochen die Berufsschule und etwa 17 Wochen die überbetriebliche Ausbildungsstätte. Vor und nach den Ausbildungsblöcken arbeiten die Auszubildenden etwa 19 Wochen im Betrieb.
2. Ausbildungsjahr
Im zweiten Jahr befinden sich die Auszubildenden in der Fachstufe I. Dieses zweite Jahr findet in Mölln in einer besonderen Form statt. Zur Intensivierung der Ausbildung findet zu Beginn des 2. Ausbildungsjahres ein dreiwöchiger Ausbildungsblock in Form einer Lernortkooperation (LOK) zwischen der Berufsschule und der überbetrieblichen Ausbildungsstätte statt. In dieser LOK-Phase bearbeiten die Auszubildenden unter gemeinsamer Anleitung der Berufsschullehrer und der Ausbilder der ÜAS ein Projekt – Planung und Bau eines gleich geneigten Walmdaches. Diese LOK fördert u. a. das Erlangen von Handlungskompetenzen in besonderer Weise. Nach Beendigung der LOK-Phase besuchen die Schüler an einem Tag in der Woche die Berufsschule und arbeiten vier Tage pro Woche im Betrieb. Zudem finden noch etwa 5 Wochen überbetriebliche Lehrgänge statt. In der Summe ergeben sich dadurch 10 Wochen Berufsschulunterricht, 8 Wochen überbetriebliche und 34 Wochen betriebliche Ausbildung. Gegen Ende des 2. Ausbildungsjahres findet die Zwischenprüfung durch die Handwerkskammer bzw. die Innung statt.
3. Ausbildungsjahr
Im dritten Jahr befinden sich die Auszubildenden in der Fachstufe II. Der Berufsschulunterricht umfasst einen Tag und die betriebliche Ausbildung vier Tage pro Woche. Hinzu kommen etwa vier Wochen überbetriebliche Ausbildung in der ÜAS. Insgesamt ergeben sich damit im dritten Ausbildungsjahr eine Berufsschulzeit von 8 Wochen, eine ÜAS-Zeit von 4 Wochen und eine betriebliche Ausbildungszeit von 40 Wochen.
Gesellenprüfung und Berufsschulabschluss
Am Ende des dritten Ausbildungsjahres finden die theoretische und die praktische Abschlussprüfung durch den von der Handwerkskammer berufenen Prüfungsausschuss statt. Auszubildende, die alles bestanden haben, erhalten einen Gesellenbrief und ein Berufsschulabschlusszeugnis. Die Berufsschule kann unter bestimmten Voraussetzungen Abschlüsse erteilen, die dem Haupt- oder Realschulabschluss gleichwertig sind und den Besuch weiterführender Schulen ermöglichen.
Weiterbildung
Nach zwei bis drei Jahren Berufspraxis auf der Baustelle ist der Besuch einer Meisterschule oder einer Technikerschule möglich, die mit der Meisterprüfung bzw. der Technikerprüfung abschließen. Weitere Aufstiegsmöglichkeiten (zum Teil mit dem Besuch von Kursen verbunden) sind Vorarbeiter und Polier.